Druckverfahren
Druckverfahren
Für das Bedrucken von Textilien gibt es verschiedene Verfahren. Das Bedrucken der Stoffe erfordert spezielle Methoden und auch je nach Stoff unterschiedliche Farben. Die Stoffe aus den unterschiedlichen Materialien wie Baumwolle oder Polyester zum Beispiel, reagieren je nach Inhaltsstoff der Farben anders.
Das Thema Textildruck ist sehr unübersichtlich und es gibt unzählige verschiedene Verfahren für die Bedruckung der verschiedenen Textilien. All diese lassen sich jedoch auf fünf Gruppen aufteilen, alle anderen sind Untergruppen dieser fünf Verfahren.
Flex- und Flockfolien Transferdruck
Bei diesem Verfahren wird das Druckmotiv auf den Stoff transferiert, hier wird als Übertragungsmittel ein Trägermaterial verwendet.
Das Motiv besteht beim Flex-Transferdruck aus 3 verschiedenen Schichten und wird aus eingefärbten Folien geschnitten. Die durchsichtige Trägerfolie, die häufig aus Polyester besteht, eine Folienschicht aus Polyurethan, die eingefärbt ist und eine Schicht besteht aus Schmelzkleber.
Beim Flocktransferdruck wird bei der Herstellung der Folie in ein elektromagnetisches Feld zusätzlich Viskose-Faser eingestreut. Durch dieses Verfahren fallen die Fasern geordnet in die weiche Klebeschicht und bilden so den typischen weichen samtigen Effekt.
Die farbige Schicht der Transferfolie wird so beschnitten, so dass nur noch das Motiv auf der Trägerfolie verbleibt. Dieses Motiv wird nun spiegelverkehrt aufgelegt und der Transfervorgang wird durch Hitze aktiviert. Dabei wird der Schmelzkleber aktiviert und unter hohem Druck in die Textilfasern eingepresst und dann versiegelt. Die Trägerfolie wird zum Schluss abgezogen.
Eigenschaften:
- bis 60 °C waschbar, verfügt über eine sehr gute Waschbeständigkeit
- eignet sich für fast alle Textilien, lediglich Textilien mit sehr hohem Kunstfaseranteil können nicht bedruckt werden
- eine hohe Deckkraft und Konturenschärfe
- leuchtende Farben
- ist Öko-Tex Standard 100 zertifiziert
- Motive können nur aus 1 bis 3 Farben bestehen
Eigenschaften Flock-Transferdruck unterscheiden sich hauptsächlich in der Waschbarkeit, die hier nur bis 40 °C möglich ist und in der Farbintensivität, die hier etwas schwächer gehalten ist.
Digital-Transferdruck
Dieses Verfahren ist dem Flex- und Flockfolien Transferverfahren sehr ähnlich. Auch hier handelt es sich, um ein Transferverfahren, das ebenfalls mit Hitze und Druck die Farben in die Textilfasern einpresst und somit versiegelt.
Der Unterschied bei diesem Verfahren ist allerdings, dass die Bedruckung der oberen Folienschicht direkt am Drucker gemacht wird. Dabei können unterschiedliche digitale Druckverfahren verwendet werden. Solventdruck, Laser- oder Tonerdruck oder auch tintenbasierende Druckverfahren sind hier möglich. Die Motiv- und Grafikmöglichkeiten sind hier abhängig vom entsprechenden Druckverfahren.
Eigenschaften:
- waschbar bis zu 40 °C, verfügt über eine hohe Waschbarkeit
- der Druck ist spürbar und leicht dehnbar
- schöne Farbintensivität
- eignet sich für alle Textilien
- lange Haltbarkeit
Siebdruck
Beim Siebdruck handelt es sich um ein Direktdruckverfahren, hier werden die Farben mittels verschiedener Siebe direkt auf die Textilien gedrückt. Mithilfe eines fotochemischen Verfahrens werden die Siebe im Voraus an das Motiv angepasst.
Werden dunkle Stoffe bedruckt, wird im Voraus oft ein weißer Siebdruck vorgeschoben, um die Farben besser sichtbar zu machen und den optimalen Farbglanz und die beste Deckung zu erreichen. Für jede einzelne Farbe wird bei diesem Verfahren ein eigenes Sieb benötigt. Jede Farbe wird dann Schicht für Schicht auf das Textilgewebe gedrückt und im Anschluss mittels Wärme getrocknet und so fixiert. Auch hier gibt es verschiedene Arten des Siebdrucks, allerdings wird bei dieser Methode meist wasserbasierende Farbe oder Plastisolfarbe verwendet.
Andere weniger bekannte Siebdruckverfahren sind Ätzdruck oder Discharge-Druck.
Eigenschaften:
- kann bis zu 40 °C gewaschen werden und ist sehr waschbeständig
- eignet sich für fast alle Textilien, lediglich Fleece und Softshell können nicht bedruckt werden
- der Aufdruck ist spürbar und liegt auf dem Stoff auf, ist aber dehnbar
- es sind bis zu 12 verschiedene Farben pro Motiv möglich
- sehr hohe Haltbarkeit
- Licht- und Witterungsbeständig
- ein Vordruck kann notwendig sein
Digital-Direktdruck
Der Digital-Direktdruck ist derzeit das modernste Verfahren auf dem Markt. Das Verfahren basiert auf der Piezotechnologie, hier werden spezielle Textilfarben direkt auf den Stoff gedruckt mit hilfe eines Tintenstrahlverfahrens.
Der Druck basiert auf den Farben Cyan, Yellow, Schwarz und Magenta und ermöglicht so ein großes Spektrum an Farbauswahl.
Auch bei diesem Verfahren ist vor dem Bedrucken von dunklen Textilien ein Vordruck mit Weiß notwendig und das beste Farbergebnis zu erhalten. Der Vordruck ist bei dieser Technik die größte Herausforderung, hier werden spezielle Farben mit einer hohen Weiß-Pigmentierung eingesetzt. Um zu vermeiden, dass die Farbpigmente des Weiß von Baumwollfasern komplett aufgesaugt werden, muss der Stoff im Voraus mit einem chemischen Binder eingesprüht werden und fixiert beim trocknen.
Auf diesen Binder kann dann der Druckvorgang starten, wird mit Weiß begonnen, sind mehrere Druckvorgänge nötig. Um den Druck zu fixieren, kommt auch hier Hitze zum Einsatz, die Feuchtigkeit wird entzogen und der Druck dadurch versiegelt.
Eigenschaften:
- bis maximal 40 °C waschbar, verfügt über eine sehr hohe Waschbeständigkeit
- der Druck ist leicht spürbar, da dieser aufgesprüht ist und nur leicht dehnbar ist
- eignet sich für viele Textilien, lediglich Fleece und Textilien mit 100 % Polyester können nicht bedruckt werden
- sehr hohe Haltbarkeit
- hohe Deckkraft und eine sehr gute Farbqualität können hier erreicht werden
- die Farbauswahl ist unbegrenzt
Thermosublimationsdruck
Das Thermosublimationsverfahren lässt sich ausschließlich bei hellen Polyesterstoffen anwenden, ist aber das mit Abstand haltbarste Verfahren auf dem Markt. Alle Polyesterstoffe, die farbig sind und in der Textilindustrie verarbeitet werden, werden im Voraus mit diesem Verfahren eingefärbt.
Bei diesem Verfahren handelt es sich auch um ein Thermotransferdruckverfahren, bei dem im Voraus ein spezielles Trägermaterial mit Sublimationstinte oder Farbe bedruckt wird. Beim Transfer wird die Farbe dann gasförmig und sublimiert, dadurch mit der Polyesterfaser, die eingefärbt wird. Hier befindet sich das Motiv direkt im Gewebe des Polyesters, was allemal ein Pluspunkt ist.
Eigenschaften:
- bis zu 40 °C waschbar und verfügt über eine sehr gute Waschbeständigkeit
- kann nur auf 100 % Polyester und helle Stoffe verwendet werden
- die Farbauswahl ist hier unbegrenzt und der Druck ist nicht spürbar, sondern im
Gewebe - sehr hohe Deckkraft und Farbintensität
- ausgezeichnete Haltbarkeit und sehr lange Lebensdauer
- die Atmungsaktivität des Stoffes bleibt erhalten